Home | Erlebtes | Termine | FrauenZimmer | Kontakt

Elsa Brändström

(26.03.1888-04.03.1948)


Als ältestes von drei Kindern am 26. März 1888 in Petersburg geboren, verbrachte Elsa Brändström ihre Kindheit und Jugend in Rußland und in Schweden. Nach dem Besuch einer Höheren Töchterschule absolvierte sie eine Ausbildung am Lehrerinnenseminar in Stockholm, die Elsa Brändström 1908 abschloss. Jetzt folgte sie ihren Eltern, dem schwedischen Militärattaché Edvard Brändström und Anna Echelson, nach St. Petersburg.

1914, mit Beginn des Ersten Weltkrieges, meldete sie sich freiwillig als Kriegsschwester und ging später im Auftrag des Schwedischen Roten Kreuzes mit ihrer Freundin Ethel von Heidenstam nach Sibirien. Bis 1920 errichteten beide Lazarette, kümmerten sich um die Kriegsgefangenen und organisierten den Rücktransport deutscher Soldaten. Das brachte Elsa Brändström den Namen "Engel von Sibirien" ein. Universitäten ehrten sie mit dem Ehrendoktortitel in Rechtswissenschaften, Theologie und Medizin. Die Universität Halle (Saale) ernannte mit Elsa Brändström die erste Frau zur Ehrensenatorin. Ihr Buch "Unter Kriegsgefangenen in Russland und Sibirien" erlebte 1922 in kürzester Zeit mehrere Auflagen. Die Erlöse wie auch die von Vortragsreisen - u.a. in die USA - flossen in ihre Stiftung "Arbeitssanatorium für ehemalige kriegsgefangene Deutsche" für die sie das Moor- und Schwefelbad Marienborn (Schmeckwitz), das Landgut Schreibermühle und später das Kinderheim Neusorge bei Altmittweide erwarb.

1929 heiratete Elsa Brändström den religiösen Sozialisten, Prof. für Pädagogik und Philosophie Dr. Dr. h.c. Robert Ulich. 1932 kommt die gemeinsame Tochter Britta zur Welt. Bis zur Niederlegung aller Ämter durch Robert Ulich im Folgejahr lebte die Familie in Dresden.

1934 verlässt die Familie Deutschland und geht in die USA, wo Ulich eine Gastprofessur in Harvard übernahm. Hier unterstützt die Familie ankommende Flüchtlinge aus Deutschland und Österreich. Angesichts des nahenden Kriegsendes initiiert Elsa Brändström eine Hilfsaktion für notleidende Kinder in Deutschland und wird zur eigentlichen Urheberin der CARE-Pakete-Aktion.

Die schwedische Philanthropin Elsa Brändström verstarb wenige Tage vor ihrem 60. Geburtstag und kurz vor ihrer letzten geplanten Reise nach Deutschland am 04. März 1948 in Cambridge.

"Wenn wir hoffen, dass die Liebesarbeit eine der Brücken werden kann, die uns als volksversöhnendes Mittel dienen sollen, so müssen wir uns klar machen, welche Brücken es heut zu Tage gibt, von welcher Beschaffenheit sie sind und was sie leisten." Elsa Brändström, 1925
Sonntag, 8. Dezember 2024|Impressum